Corporate Social Responsibility bezeichnet die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Das unternehmerische Handeln soll nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und ökologische Zielsetzungen verfolgen und ethisch vertretbar sein. Laut dem World Business Council for Sustainable Development ist CSR „das Engagement von Unternehmen zu nachhaltig wirtschaftlicher Entwicklung, deren Zusammenarbeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, deren Familien und der lokalen Bevölkerung sowie der Gesellschaft an sich mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensqualität aller Beteiligten.“ (http://www.wbcsd.org)
Verantwortung – wofür?
Ein Unternehmen, welches sich dem Prozess bzw. der Strategie von CSR unterzieht, zeichnet für folgende vier Bereiche verantwortlich:
- das Versprechen, Mehrwert für die Gesellschaft zu generieren
- Nutzen für die Gesellschaft und die Stakeholder des Unternehmens zu stiften
- umweltfreundliche Leistungen und Management zu erbringen
- den Erwartungen der Gesellschaft entsprechend ethisch zu handeln
Ehrbare Kaufleute sind wir doch längst!
Der Begriff des „ehrbaren Kaufmanns“ setzt bei Individuen und deren Verhalten im Wirtschaftsleben an. Er beschreibt die persönlichen Fähigkeiten, das Fachwissen und die Werte einer Unternehmerin bzw. eines Unternehmers. Bereits seit dem 12. Jahrhundert steht dieser Begriff für Kaufleute, die nach Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit strebten und dadurch Ehrbarkeit und Anerkennung in der Gesellschaft erreichten. Der respektvolle Umgang mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stand an erster Stelle, die Berücksichtigung von Interessen der Öffentlichkeit an zweiter. Der ökologische Aspekt sowie eine Zukunftsplanung spielten keine Rolle im Verhalten der Unternehmen. Der Begriff des ehrbaren Kaufmanns scheint aus heutiger Sicht romantisch und nach jahrzentelangen Beobachtungen doch etwas verklärend.
Next Generation: Corporate Social Responsibility
Betrachtet man die im Mai 2014 auch für deutschsprachige Länder erschienenen CSR-Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI: http://www.globalreporting.org ), „G4“, so werden in diesem international anerkannten CSR-Reportingtool umfassende Leistungsinidikatoren angeführt. Unter Einbindung von Stakeholdern und dem Aspekt der Integrität wird darin die Berichterstattung über wirtschaftliches, ökologische und gesellschaftliches Handeln eingefordert. Im Detail geht es dabei z.B. um den „erwirtschafteten und verteilten Wert“, „Risiken und Chancen durch den Klimawandel“, „Spanne des Verhältnisses der Standardeintrittsgehälter nach Geschlecht zum lokalen Mindestlohn an Hauptgeschäftsstandorten“ oder um den „Umfang der Maßnahmen zur Verringerung der ökologischen Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen“. Dabei ist offensichtlich, dass die in diesem Regelwerk insgesamt 400 zur Verfügung stehenden Indikatoren für die Beschreibung der „gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen“ das Zeugnis einer wissenschaftlichen Weiterentwicklung dieses Themenbereichs darstellen.
CSR ist weitaus mehr als eine Frage der Ehre, sondern eine Pflicht für Unternehmen ihre mitarbeiter-, markt-, umwelt- und gemeinschaftsbezogene Verantwortung wahrzunehmen und diese mit einem CSR-Report transparent zu machen.
Mag. (FH) Yvona Asbäck
akademische Unternehmensberaterin
Member of CONSENCO Consulting Group
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