Das Schreckgespenst „Unternehmenskrise“ rechtzeitig entlarven

gespenstIn einem früheren Beitrag habe ich über den Albtraum „Unternehmenskrise“ und ihre Ausgestaltungen geschrieben; heute möchte ich   darauf eingehen, wie man schleichende Gefahren rechtzeitig erkennen und enttarnen kann. Diese Früherkennung ist von besonderer  Bedeutung,  da der Zeitpunkt der Sichtbarmachung einen ganz entscheidenden Faktor im Turnaround Management darstellt. Wird diese  Periode der noch  latenten Krise versäumt, sinken die Chancen für eine erfolgreiche Bewältigung rapide.  Gehen viele von uns erst dann zum Arzt, wenn die akuten Krankheitssymptome nicht mehr verleugnet werden können, so wenden sich auch die Unternehmer(innen) und Manager(innen) meist dann erst an eine(n) professionelle(n) Berater(in)  wenn bereits das letzte Stadium, nämlich die Liquiditätskrise voll entbrannt ist und Mahnungen, Bankendrohungen sowie Lieferstopps und Kreditblockaden das Unternehmen quasi handlungsunfähig machen.  Da jede Krise im Anfangsstadium sehr langsam und unauffällig beginnt, bedeutet dies aber auch andererseits, dass dem Unternehmen in der Regel eine ausreichende Zeitspanne zur Verfügung steht, um diese Gefahren  zu erkennen und um dagegen zu steuern. Zur Identifizierung einer Schwachstelle, müssen die auftretenden Indikatoren wahrgenommen werden.  Diese können z. B. sein:

  • Marktanteile müssen abgegeben werden
  • Wettbewerbsvorteile gehen verloren
  • Neue Produktentwicklungen fehlen
  • Mitbewerber wachsen schneller als das eigene Unternehmen
  • Eine Abhängigkeit von einzelnen Kunden entsteht
  • Ein Ansteigen von eigenen Lieferterminverzögerungen oder Kundenreklamationen
  • Nacharbeiten und Garantieleistungen erhöhen sich
  • Überkapazitäten ergeben sich oder die Lagerbestände erhöhen sich
  • Preisnachlässe müssen vermehrt gewährt werden
  • Störungen in den Unternehmensprozessen
  • Steigende Kosten in der Produktion, höherer Materialverbrauch
  • Sinken der Deckungsbeiträge
  • Unternehmensergebnis und Cash Flow werden schlechter oder gar negativ
  • Verminderung des Eigenkapitals und vermehrte Bilanzpolitik
  • Liquiditätsengpässe treten auf
  • Banken verhalten sich restriktiv oder fordern bereits Restrukturierungshandlungen

Diese und andere Indikatoren können durch genaue Beobachtung der Unternehmensentwicklung, Branchenvergleiche, im Rechnungswesen implementierte Kennzahlenanalysen, Untersuchung der qualitativen Unternehmensfaktoren und Prozesse oder durch umfassende Unternehmensanalysen  lokalisiert  und diagnostiziert werden. Will man dem Grundsatz  „agieren anstatt reagieren“   Rechnung tragen, dann sollte man sich in professionelle Hände begeben und eine regelmäßige UNTERNEHMENSDIAGNOSE durch eine(n) spezialisierte(n) Unternehmensberater(in) durchführen lassen. Wie eine jährliche Untersuchung beim Arzt des Vertrauens Gesundheit bewahren kann, macht auch die periodische Unternehmensdiagnose  sehr viel SINN und kann jede Menge Geld und Nerven sparen.

Mag. Hannes Handler, MBA
akademischer Unternehmensberater
Member of CONSENCO Consulting Group

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